Anikas Konferenz auf Mallorca

Fernweh? Anika macht sich auf den Weg nach Mallorca. Wir wollen die Welt und ihre wunderbare Natur entdecken, doch wie können wir das gestalten, dass uns diese auch noch lange erhalten bleibt? Ein paar Anregungen und Inspirationen aus flugfreien Reisen.


Wieso hast du dich für eine Reise ohne Flugzeug entschieden?

Zunächst verzichte ich privat grundsätzlich auf Flugreisen, um unnötige CO2-Emissionen zu vermeiden. Bei meiner Reise handelte es sich allerdings um eine Dienstreise: ich war auf dem Weg zu einer Konferenz, welche in Palma de Mallorca stattfand. Nun war das Problem, dass unser Fachbereich im Vergleich zu anderen Fachbereichen relativ hohe CO2-Emissionen hatte und unser Chef uns zum Überdenken unserer Reisen aufforderte. Mein Arbeitgeber zahlt auch höhere Reisekosten, wenn die Alternativroute CO2-Emissionen ersparen kann. Also habe ich mich an die Planung gesetzt und habe festgestellt, dass die Fahrt über Barcelona am Besten ist. Unabhängig vom Vermeiden einer Flugreise ist das Zug Fahren in Frankreich einfach ein Erlebnis. In einem TGV mit 320 km/h die Landschaft an einem vorbei ziehen zu sehen ist im Vergleich mit der Deutschen Bahn schon ein Highlight.

Was hat die Reise zu einem besonderen Erlebnis gemacht?

Ich habe die unfassbar privilegierte Situation, dass ich innerhalb meiner Dienstreise bis zu 5 Tage Urlaub nehmen darf. Da ich sowieso mit dem Zug nach Barcelona gefahren bin, habe ich da einen Zwischenhalt eingebaut und die Stadt inklusive Umgebung erkundet, war Wandern, Kanu fahren und Schnorcheln. Eine weitere Erfahrung war die Fährfahrt. Ich habe eine Fahr über Nacht inklusive eigener Kabine gebucht, sodass ich in Barcelona eingeschlafen und in Palma de Mallorca wach geworden bin. Die Wellenbewegungen haben bei mir keine Übelkeit ausgelöst, mich aber stattdessen sehr tief schlafen lassen.

Welche Herausforderungen hattest du bei der Reise?

Es gab genau eine große Herausforderung in meiner Reise: Die Verspätung der Deutschen Bahn. Ich bin grundsätzlich Bahn fahren extrem positiv gegenüber eingestellt. Man genießt die Aussicht, kann einfach auch mal schlafen, etwas lesen, Podcast oder Musik hören, Spiele mit Mitreisenden spielen oder arbeiten und spart dabei CO2-Emissionen ein. In meinem Fall hatte ich nach einer Stunde einen unerwarteten Halt von 40 min, hatte aber in Frankfurt nur 20 min zum Umsteigen. Mein Zug nach Paris war also weg, man schickte mich über Karlsruhe nach Paris, allerdings kam ich dadurch mehr als eine Stunde später in Paris an. Planmäßig kam ich aber am Bahnhof Paris Est and und musste aber meinen Zug nach Barcelona vom Gare de Lyon erreichen. Ich versuchte erst per Metro und dann mittels Taxis den Zug zu erreichen, kam am Gleis an und sah den Zug ohne mich fahren. Nach kurzer Verzweiflung hat mir eine andere Person in der gleichen Situation empfohlen, einen Fernbus zu buchen. Also hatte ich noch drei Stunden Aufenthalt in Paris und bin dann über Nacht quer durch Frankreich gefahren. Auch wenn die Anreise nicht komplett problemlos ablief, habe ich andere Menschen auf der Konferenz getroffen, welche einen vergleichbaren Reiseweg gewählt hatten und keine Probleme hatten. Auch die Rückreise lief unfassbar unkompliziert und ohne Verspätungen.

Was würdest du anderen Leuten empfehlen, die nach Palma de Mallorca ohne Flugzeug reisen wollen?

Ich würde es empfehlen, die Reise nach Mallorca auf jeden Fall mit einem Zwischenaufenthalt in Barcelona und vielleicht auch in Paris zu verbinden. Das erleichtert die Anreise im Fall einer Verspätung und macht es grundsätzlich entspannter. Da für die französischen Züge eine Reservierung nötig ist, ist es ratsam, vorzeitig alle Tickets zu buchen. Außerdem sollte man am Rückreisetag nicht zu spät am Bahnhof in Barcelona sein. Der Zugang zum Gleis für die Schnellzüge ist vergleichbar mit der Sicherheitskontrolle an einem Flughafen.